Stell dir vor, dein Unternehmen hätte 10, 50 oder sogar 140 Markenbotschafter, die täglich auf LinkedIn, Instagram oder TikTok spannende Einblicke geben – direkt aus dem Herzen deiner Organisation. Kein Sales-Geblubber. Keine PR-Floskeln. Sondern echte Geschichten. Von echten Menschen.
Das ist kein Zukunftsszenario. Das ist Corporate Influencing – und genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, ein eigenes Corporate Influencer Programm zu starten. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du das professionell und nachhaltig aufsetzt – mit konkreten Beispielen, interaktiven Impulsen und einer klaren Storytelling-Strategie.
Corporate Influencer sind Mitarbeitende, die freiwillig und authentisch über ihren Job und ihr Unternehmen auf Social Media sprechen. Dabei geht es nicht um stumpfes Produktmarketing, sondern um Einblicke hinter die Kulissen – den Blick durchs Schlüsselloch.
Beispiel:
Ein Facility Manager der Allianz postet ein kurzes Reel aus dem Alltag – kein Pitch, sondern echte Begeisterung. Das ist authentisch, das ist relevant. Und genau das verkauft – ohne zu verkaufen.
Warum das gerade jetzt entscheidend ist:
Vertrauen entsteht durch Nähe und Wiederholung (Mere-Exposure-Effekt)
Klassisches Employer Branding greift oft zu kurz
Recruiting & Sichtbarkeit auf Social Media werden erfolgskritisch
Menschen folgen Menschen, nicht Logos
Früher nannte man sie „Meinungsbildner“. In den frühen 2000ern waren das z. B. Ski- und Snowboardlehrer, die bestimmte Marken fuhren und ihren Schüler:innen empfohlen haben. Heute heißen sie Corporate Influencer – und sie sind Teil eines gezielten Programms.
Real Talk:
Wir betreuen die Allianz bei ihrem Corporate Influencer Programm, welches mit 20 Mitarbeitenden begonnen hat – heute sind es über 140 Corporate Influencer, die regelmäßig Inhalte teilen. Jeder einzelne Beitrag wirkt wie ein Multiplikator: für Sichtbarkeit, für Vertrauen, für Kundenbindung.
Bevor wir tiefer einsteigen, lass uns mit ein paar Mythen aufräumen.
Falsch. Sie müssen nicht verkaufen.
Ein gutes Corporate Influencer Programm setzt auf Sichtbarkeit, Nähe und Identifikation. Der Verkauf passiert als Nebeneffekt – durch Vertrauen.
Nope. Die besten Corporate Influencer sitzen überall im Unternehmen: HR, IT, Logistik, Legal, Customer Service. Je diverser, desto glaubwürdiger.
Falsch gedacht. Wer sichtbar ist und Wertschätzung erlebt, bleibt eher. Abgeworben werden kannst du immer – sichtbar oder nicht.
Jedes Programm beginnt mit einer Pilotgruppe. Drei bis fünf Leute, die Lust haben, sich auszuprobieren. Nicht zwingen – du kannst den Hund nicht zum Jagen tragen.
Tipp: Frag im Unternehmen, wer gerne postet – vielleicht gibt’s schon interne Creator.
Storytelling ja – Betriebsgeheimnisse nein. Definiere gemeinsam mit deiner Pilotgruppe:
Worüber darf gesprochen werden?
Was bleibt intern?
Welche Plattformen sind im Fokus?
Beispiel: „Berichte gerne über deine Projekte, deinen Arbeitsalltag, deine Learnings. Bitte keine vertraulichen Infos oder interne Zahlen.“
Kein Mensch weiß automatisch, wie man gut postet. Deshalb: Enablement statt Kontrolle.
Trainiere deine Corporate Influencer in:
Storytelling (Hook – Konflikt – Lösung)
Beitragstypen (LinkedIn-Post, Video, Karussell)
Persönlichkeitsentwicklung (Wie wirke ich vor der Kamera?)
Umgang mit Kommentaren & Feedback
Beispielübung: Erstelle einen LinkedIn-Post mit folgendem Aufbau:
Einstieg: Eine persönliche Erfahrung („Heute habe ich zum ersten Mal…“)
Konflikt: Die Herausforderung („Ich hatte keine Ahnung, wie ich das machen soll…“)
Lösung: Was du gelernt hast („Am Ende hat mir dieser kleine Trick geholfen…“)
Fazit & Call to Action: („Wie gehst du mit solchen Situationen um?“)
Hier ist ein bewährter Ablaufplan, wie du dein eigenes Programm aufsetzt:
Phase | Ziel | Dauer |
---|---|---|
1. Planung & Konzeption | Zielgruppen, Kanäle, Leitplanken, Ressourcen definieren | 2–4 Wochen |
2. Pilotgruppe rekrutieren | Erste 3–5 Personen identifizieren und onboarden | 2 Wochen |
3. Training & Enablement | Storytelling, Plattform-Know-how, Content-Erstellung | 4–6 Wochen |
4. Launch | Erste Inhalte veröffentlichen, Feedback sammeln | fortlaufend |
5. Skalierung | Weitere Mitarbeitende einladen, Erfolge messen | 6 Monate+ |
Spoiler: Nur auf Likes zu schauen reicht nicht. Hier ein Set an sinnvollen KPIs:
Anzahl aktiver Corporate Influencer
Reichweite / Impressionen der Beiträge
Anzahl veröffentlichter Inhalte pro Monat
Engagement-Qualität (Kommentare, Diskussionen)
Bewerbungen mit direktem Bezug („Ich habe euren Post gesehen…“)
Mitarbeitenden-Zufriedenheit („Ich fühle mich wertgeschätzt“)
Verzichte auf übermäßige Freigaben. Gute Programme (z. B. Allianz Ambassadors) brauchen keine Marketingabnahme, weil die Leute geschult und sicher sind.
Beispiel:
Ein Mitarbeitender will über ein aktuelles Event posten. Wenn er erst 3 Wochen später die Freigabe bekommt, ist der Moment verpufft. Authentizität braucht Tempo.
Keiner will glattgebügelte Werbetexte. Die besten Beiträge kommen aus dem echten Leben: unperfekt, nahbar, ehrlich.
Beispiel:
„Heute war einer dieser Tage, an denen alles schiefging – aber genau das hat mir gezeigt, warum ich meinen Job liebe.“
Je bunter dein Corporate Influencer Team, desto mehr Identifikationspotenzial. Unterschiedliche Abteilungen, Altersgruppen, Perspektiven = breitere Wirkung.
Stell dir vor, du willst als Bewerber:in wissen, wie ein Job in einem Unternehmen wirklich ist.
Was überzeugt dich mehr:
Eine generische Stellenanzeige?
Oder ein ehrlicher Post eines Teammitglieds: „Wir haben heute ein neues Projekt gestartet – mega spannend, weil…“?
Authentische Einblicke schlagen jede Hochglanzkampagne.
Klar, wenn du jemanden sichtbar machst, kann er angesprochen werden. Aber hier ist die Wahrheit:
Wer gehen will, geht sowieso.
Wer bleiben will, bleibt, weil er sich gesehen und geschätzt fühlt.
Und mal ehrlich: Möchtest du deine besten Leute wirklich kleinhalten, nur weil sie zu gut sichtbar sein könnten?
Ein bayerischer Familienkonzern mit 1600 Mitarbeitenden hat sein Corporate Influencer Programm mit 0 gestartet. Nach einem Jahr waren über 90 % aller externen Inhalte Inhouse produziert – von Mitarbeitenden, die zuvor nie gepostet haben.
Ergebnis:
Riesige Reichweite
Stärkere Kundenbindung
Spürbarer Recruiting-Schub
Zitat des Juniorchefs:
„Danke, dass ihr und das Team von "Geschichten, die verkaufen" uns zu einem digitalen Medienhaus gemacht habt – obwohl wir Elektronikhersteller sind.“
Finde die Pioniere
3–5 Mitarbeitende, die Bock auf Sichtbarkeit haben
Setze Leitplanken
Was darf gepostet werden, was nicht?
Trainiere Storytelling
Authentisch schreiben, sprechen, posten
Starte klein – wachse organisch
Pilotphase, dann Skalierung
Feiere die Erfolge intern & extern
Sichtbarkeit, Recruiting, Sales – zeig, was wirkt
Ein Corporate Influencer Programm ist keine Kür mehr – es ist Pflicht, wenn du als Unternehmen sichtbar, attraktiv und zukunftsfähig bleiben willst.
Du brauchst kein Millionenbudget, keine Agentur und keine Superstar-Influencer von außen.
Du hast alles, was du brauchst, bereits in deinem Unternehmen.
Starte klein.
Starte smart.
Aber vor allem: Starte jetzt.
Wenn du wissen willst, wie du die ersten Schritte machst, deine Leute schulst oder die perfekte Content-Strategie entwickelst – wir begleiten bereits DAX-Konzerne und Mittelständler auf diesem Weg.
Buche dir ein kostenfreies Beratungsgespräch unter: https://www.geschichtendieverkaufen.de/corporate
Oder starte mit unserem Buch "Mehr Erfolg mit Business Storytelling": storytellingbuch.de
Die dazugehörige Podcast Folge Nr. 378 "Corporate Influencer gewinnen mit Storytelling im LinkedIn Marketing" findest du hier:
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