Podcast aufnehmen - was brauche ich?

content podcast Dec 01, 2020

Du willst einen Podcast selber machen und fragst dich, was du dafür brauchst und wie das geht? In dieser Anleitung wirst du lernen, was du an Technik und Software für deinen Podcast benötigst und wo du ihn veröffentlichen kannst. Wir werden in drei verschiedenen Stufen zeigen, wie du einen Podcast mit nahezu keinem Budget, mit einem Budget von etwa 200€ und mit einem Budget von etwa 1000€ erstellen kannst. Natürlich wird die Soundqualität deines Podcasts besser sein, wenn du etwas Geld in Mikrofone und Recorder investieren kannst, aber glaub uns: am Anfang ist Technik nicht wichtig. Wir haben die ersten Folgen unserer Podcasts "#happylist" (Uwes Lifestyle Podcast) und "Startup Hacks" (Bernies Startup Podcast) auch nicht mit teurem Equipment aufgenommen. Gute Inhalte sind am Anfang immer wichtiger als Technik!

Podcast aufnehmen ohne Mikrofon - Low Budget

Wenn du einen eigenen Podcast machen möchtest, reichen dir im Prinzip zwei Dinge: ein Smartphone und ein Internetzugang. Das war’s. Smartphones haben eine bessere Audioqualität, als man ihnen erst mal zutrauen würde. Daher reicht die Qualität von einem Handy durchaus für eure ersten Folgen aus. Verwendet dafür einfach die eingebaute Recorder-App (je nach Smartphone hat sie einen Namen wie “Recorder”, “Aufnahme”, “Memo”, o.ä.) und zeichnet eure Sprachaufnahme auf. Achtet dabei darauf, dass das Smartphone relativ nahe an eurem Mund ist, damit die Aufnahme wärmer klingt und nicht so viel hallt. Wenn ihr eure Aufnahme schneiden möchtet, könnt ihr Apps wie “MP3 Cutter” oder “Super Sound” dafür verwenden. Schneidet ihr lieber am Rechner, so bietet sich die kostenlose Software “Audacity” dafür an. In “Audacity” kann man schnell und einfach den Ton schneiden, die Lautstärke anpassen und auch den Sound mit Tools wie EQ oder Kompressor bearbeiten, wenn man das möchte. Anschließend kann man seine Folge bei anchor.fm hochladen, von wo aus sie automatisch auf Portale wie Spotify, Apple Podcast oder Google Podcasts ausgespielt wird.

Podcast aufnehmen mit Mikrofon und Recorder - 200€ Budget

Du möchtest deinen Podcast mit besserer Qualität aufzeichnen oder hast die ersten Folgen mit deinem Smartphone aufgenommen möchtest jetzt upgraden? Dann haben wir hier ein kleines, günstiges Setup für dich, das bereits eine sehr gute Audioqualität mit sich bringt. Es besteht aus dem Audio-Recorder Tascam DR-40 (oder dem Nachfolgemodell Tascam DR-40X) und dem Großmembranmikrofon t.bone SC400. Zusammen mit einem XLR-Kabel und einem Mikrofonständer kostet das gesamte Set gerade mal um die 200€ und bietet für den Preis eine unglaublich gute Qualität. Da dieses Set ein XLR-Mikrofon nutzt, könnt ihr später auch noch leicht upgraden, wenn ihr euch ein besseres Mikrofon besorgen wollt, ein weiteres Mikrofon hinzufügen wollt oder einen neuen Recorder zulegt. Den Audioschnitt könnt ihr weiterhin mit Audacity vornehmen. Wenn ihr wissen wollt, wie dieses Setup klingt, schaut euch mal Daniels Video an, das wir hier verlinken.

Podcast aufnehmen mit professionellem Equipment - 1000€ Budget

Du hast ein größeres Budget und möchtest professionelles Equipment zum Aufnehmen deines Podcasts nutzen? Dann empfehlen wir dir folgendes Podcast-Equipment, mit dem wir jetzt seit ein paar Monaten bei "Geschichten, die verkaufen" arbeiten und extrem zufrieden sind. Wir nehmen mit dem Mikrofon Shure SM7B auf. Dieses legendäre Mikrofon wird von vielen erfolgreichen Podcastern, wie z.B. auch Joe Rogan, verwendet und sogar Michael Jackson hat sein vielleicht bekanntestes Album “Thriller” mit dem SM7B aufgenommen. Als Recorder bzw. Mischpult verwenden wir den RØDECaster Pro, der einerseits sehr leicht zu bedienen ist und andererseits tolle Features und eine absolut saubere Tonqualität bietet. Wenn ihr auch eure Software verbessern wollt, könnt ihr ein monatliches Abo von Adobe Audition oder Avid ProTools in Erwägung ziehen. Damit wird die Bearbeitung eures Sounds noch bequemer und ihr habt mehr Features und eine bessere Benutzeroberfläche zur Verfügung, als bei Audacity. Auch euren Podcast Hoster könnt ihr upgraden, wenn ihr statt anchor.fm auf Podigee wechselt. Podigee liefert einen umfangreicheren Service, mehr Statistiken zur Einsicht und einen besseren Kundenservice. Allerdings starten die Kosten von Podigee bei 12€ im Monat. 

Der beste Tipp für guten Sound

Einen Hinweis möchten wir dir im Bezug auf Tonqualität noch geben. Während ein gutes Mikrofon viel vom Klang ausmacht, gibt es noch etwas, das wesentlich hilfreicher ist: der richtige Aufnahmeraum. Wenn du eine Tonaufnahme machst, suche vorher einen Raum, der möglichst wenig Hall vorweist. Kleine Räume mit Teppichen auf dem Boden und Dingen an der Wand haben in der Regel einen besseren Klang als große, leere Räume, mit vielen glatten Oberflächen, die den Schall reflektieren. Teste einfach mit einer kurzen Aufnahme in jedem Raum, wo dein Ton am besten klingt und am wenigsten widerhallt. Wenn du deinen Raum noch etwas verbessern willst, kannst du Teppiche auslegen und die Wand mit Bildern oder Schaumstoff zur Schalldämmung versehen. Je weniger blanke, glatte Oberflächen desto besser. Für fünf schnelle Tipps für besseren Sound, kannst du dir hier Daniels Video auf YouTube ansehen.

Tipps für den eigenen Podcast

Da die Technik für deinen eigenen Podcast jetzt steht, haben wir noch ein paar weitere Tipps für dich. Der erste Tipp lautet: nimm erst drei Folgen auf, bevor du den Podcast öffentlich stellst!

Wenn du zum Start deines Podcasts direkt drei Folgen hochladen kannst, hat das zwei große Vorteile. Zum einen ist es bei Podcasts oft so, dass Hörer*innen von Podcasts abgeschreckt sind, die nur eine Folge online haben, da es den Anschein erwecken kann, dass da nichts mehr kommt oder, dass da eine Podcastleiche im System liegt. Zum anderen können die Menschen, die deinen Podcast mögen, direkt noch zwei weitere Folgen hören, was deine Hörerbindung und dein Standing verbessert. 

Für die erste Folge empfehlen wir, dich zumindest kurz vorzustellen. Damit die Leute ein Gefühl dafür bekommen, wem sie hier gerade zuhören, was deine Geschichte ist und sie direkt eine Verbindung zu dir aufbauen können. Nimm dir dafür ein paar Minuten, aber erzähle auch nicht direkt deine gesamte Lebensgeschichte, sondern komme auch zum zentralen Thema deines Podcasts. Die erste Folge ist in der Regel die meistgehörte bei einem Podcast, da viele nicht mittendrin einsteigen, sondern von der ersten Folge hören möchten.

Der letzte Tipp: sei du selbst! Du wirst dich, vor allem in den ersten Folgen, verhaspeln, Fehler machen, noch deinen Flow finden müssen. Das ist gut so. Du nimmst die Leute mit auf eine Reise und dazu gehört auch, dass du dazu lernst und Fehler machst. Schneide nicht jedes “Ähm” und “Äh” raus. Du bist ein Mensch und musst manchmal überlegen. Du bist kein Roboter. Denn eine Sache ist ganz wichtig bei einem Podcast: die Leute wollen nicht nur das Thema, über das du redest, kennenlernen, sondern auch dich. Also erlaube ihnen auch, ein paar deiner Macken zu sehen. Das macht dich noch nahbarer und sympathischer. Außerdem sparst du dir damit einiges an Zeit während des Tonschnitts.

Du willst noch mehr lernen? Vom perfekten Podcastcover, bis zur besten Strategie, wie du gefunden werden kannst? Dann schau dir unsere Business Podcast Masterclass an und lerne, wie du deinen Podcast nicht nur erfolgreich in den Podcast Charts platzierst, sondern ihn am Ende noch für dein Unternehmen nutzt oder ein eigenes Business daraus entstehen lassen kannst!

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